Stanislas
Mettra - Leitender Animator
Raymanzone:
Würden Sie sich kurz vorstellen? Stanislas Mettra: Mein Name ist Stanislas
Mettra, ich bin 27 und arbeite als Leitender Animator an Rayman 3: oder mit anderen
Worten, ich leite die Spiel-Animationen. Ich arbeite seit Juni 1997 bei Ubi Soft
und begann mit Tonic Trouble. Ich war vom ersten Tag an der Arbeit an Rayman 3
beteiligt.
Wie wird man ein Leitender Animator für ein Spiel wie Rayman
3? Ich bin nicht jung verglichen mit den anderen Leuten, die in der Videospiel-Branche
arbeiten! Sagen wir, mein erstes Training waren meine guten Kenntnisse der Spiele.
Ich wurde von Videospielen besessen als ich sechs war! Es war etwas was ich immer
wollte, ohne zu wissen, dass ich es wirklich einmal in Frankreich machen würde,
aber das konnte ich damals noch nicht ahnen. Als ich alleine versuchte Spiel-Modelle
auf meinem Atairi zu programmieren, gab es schon Leute, die auch kaum älter waren
als ich, die schon Profis waren und ihre ersten Spiele selbst vermarkteten. Ich
gab die Spiele auf, als die ersten 3D-Konsolen wie die PlayStation, Jaguar und
3DO erschienen. Einige Zeit konnte ich ihnen widerstehen, da ich die ersten 3D-Spiele
für unspielbar befand. Sie waren zu langsam und hässlich! Als ich aber hörte,
dass Ubi Soft nach Animatoren für Tonic Trouble, einem kleinen Spiel für N64,
einer Art Skizze für Rayman 2, suchte, bemerkte ich, dass dies meine jetzt oder
nie Chance war, einen Fuß in das Business zu stecken. 3D steckte immer noch in
den Kinderschuhen und fast alles musste neu erlernt werden. Viele Leute stiegen
in den Beruf ein, ohne eine entsprechende Qualifikation zu haben, außer die Programmierer
natürlich, für die es schon gute Schulen gab. Auf der anderen Seite, sammelten
sie viel Erfahrung in Selbstversuchen als Spieler, Demo-Macher oder Grafik-Designer
und Animatoren, so wie auch ich …
Woraus besteht Ihr Job in wenigen
Worten? Man kontrolliert alles was im Videospiel mit Animation zu tun
hat. In den meisten Fällen, kreiert, modelliert und animiert Charaktere im Einklang
mit jeder Tätigkeit, die sie im Spiel ausführen müssen.
Warum wollten
Sie in Videospiel-Branche arbeiten? Meine Leidenschaft für Spiele war
ein ausschlaggebender Punkt, aber auch mein Wunsch in einem Bereich zu arbeiten,
der sich ständig entwickelt. Man kann es sich nicht erlauben in Routine zu verfallen.
Man muss immer am Ball der technologischen Entwicklung bleiben, wenn man den berühmten
Wow-Effekt, diesem Effekt, der dem Spieler suggeriert, dass er seine Maschine
bis zum Limit ausreizt, erzielen möchte … Darüber hinaus ist das Wichtigste natürlich,
dass man immer noch ein genussvolles und spannendes Spiel entwirft!
Welchen
Rat würden Sie jemandem geben, der in der Animation arbeiten möchte? Wenn
man wirklich absolut fanatisch Animationen betrachtet, dann gibt es viele Berufe,
wo man sich etwas aussuchen kann, was in Frankreich nicht immer so war. Traditionell
erstellte Zeichentricks verlieren immer mehr an Bedeutung und machen der Weg für
3D frei, aber wenn man noch richtig zeichnen kann, ist das still ein lebenswichtiges
Element in unserem Beruf! Um ein wirklich schönes 3D-Bild zu erschaffen, benötigt
man immer noch ein geschultes Auge eines Künstlers, auch im Bezug auf die Ausdauer.
Um das zu erreichen, ist Übung in grafischer Kunst ein guter Weg. Heute gibt es
viele gute Schulen für Computer-Grafiker und sogar Schulen die sich auf Videospiele
spezialisiert haben. Es gibt nur ein Problem: Der Wettbewerb ist wirklich hart.
Es gibt immer mehr junge Leute, die mit diesen Traditionen brechen möchten und
ihre Fähigkeiten sind oft sehr beeindruckend!
Was sind Ihre Pläne für
die Zukunft nach Rayman 3? Im Moment entwerfe ich gerade einige Animationen
für XIII. Danach werde ich ein neues streng geheimes Projekt wechseln! Anderseits
hätte ich gerne ein wenig mehr Freizeit, um auch ein paar Spiele spielen zu können
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